CH₄ (Methan)
CH₄, auch Methan genannt, ist ein farbloses, geruchloses Gas, das als eines der bedeutendsten Treibhausgase gilt. Es entsteht hauptsächlich durch natürliche Prozesse und menschliche Aktivitäten und hat ein deutlich höheres Treibhauspotenzial (GWP) als CO₂, obwohl es in der Atmosphäre kürzer verweilt.
Methan ist nach Kohlendioxid das zweithäufigste Treibhausgas und spielt eine zentrale Rolle im Klimawandel. Es entsteht auf natürliche Weise bei biologischen Prozessen wie dem Abbau organischer Stoffe in Feuchtgebieten und durch menschliche Aktivitäten wie:
- Landwirtschaft: Viehhaltung (z.B. Rinder) ist eine der größten Quellen, insbesondere durch die Verdauung der Tiere (Methanbildung in den Mägen).
- Energieproduktion: Förderung und Transport von fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Öl setzen Methan frei.
- Abfallwirtschaft: Deponien und Kläranlagen produzieren Methan, wenn organische Materialien anaerob abgebaut werden.
Methan ist besonders klimaschädlich, da es ein Global Warming Potential (GWP) von 28–34 auf einem Zeithorizont von 100 Jahren hat. Das bedeutet, dass 1 Tonne Methan die gleiche Treibhauswirkung hat wie 28–34 Tonnen CO₂. Methan verbleibt jedoch nur etwa 12 Jahre in der Atmosphäre, während CO₂ mehrere hundert Jahre präsent sein kann. Internationale Bemühungen wie das „Global Methane Pledge“ zielen darauf ab, die Methanemissionen bis 2030 um 30 % zu reduzieren. Für Unternehmen, besonders in der Landwirtschaft, Energieerzeugung und Abfallwirtschaft, wird der Umgang mit Methan zunehmend zur strategischen Herausforderung.
Produzierende Unternehmen, die Methanemissionen verursachen oder indirekt in ihrer Lieferkette beeinflussen, stehen durch zunehmende regulatorische Anforderungen unter Druck, ihre Emissionen zu überwachen und zu reduzieren. Methan kann in Scope-1-Emissionen (direkte Emissionen aus eigenen Anlagen) oder Scope-3-Emissionen (indirekte Emissionen entlang der Lieferkette) enthalten sein.