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Glossar

Das Glossar zur Nachhaltigkeit

Alles über ESG Management, Richtlinien zur Nachhaltigkeit und CO₂-Bilanzierung erfahren.

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Aktivitätsbasierte Emissionsberechnung

Bei der aktivitätsbasierten Emissionsberechnung werden die verursachten Emissionen durch Multiplikation der physischen Einheit einer Aktivität mit dem entsprechenden Emissionsfaktor (z. B. Liter verbrannter Kraftstoff) berechnet. Es ist die genaueste Methode der Kohlenstoffbilanzierung, da reale physische Werte verwendet werden.

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Ausgabenbasierte Emissionsberechnung

Bei der ausgabenbasierten CO₂-Bilanzierung wird der wirtschaftliche Wert einer Ware oder Dienstleistung zusammen mit einem entsprechenden Emissionsfaktor (z. B. kg CO₂e pro €) verwendet, um die verursachten Emissionen zu berechnen.

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CH₄ (Methan)

CH₄, auch Methan genannt, ist ein farbloses, geruchloses Gas, das als eines der bedeutendsten Treibhausgase gilt. Es entsteht hauptsächlich durch natürliche Prozesse und menschliche Aktivitäten und hat ein deutlich höheres Treibhauspotenzial (GWP) als CO₂, obwohl es in der Atmosphäre kürzer verweilt.

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CO₂-Bilanzierung

Die CO₂-Bilanzierung bezieht sich auf die systematische Messung und Überwachung der Emissionen von CO₂ und anderen Treibhausgasen. Sie dient der Erstellung einer CO₂-Bilanz, die es Unternehmen und anderen Organisationen ermöglicht, ihre Auswirkungen auf das Klima zu verstehen. Im Gegensatz zur Nachhaltigkeitsbilanzierung werden bei der CO₂-Bilanzierung nur die Umweltauswirkungen berücksichtigt, während die Nachhaltigkeitsbilanzierung auch soziale und staatliche Aspekte berücksichtigt.

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CO₂-Equivalent (CO₂e)

Ein CO₂-Equivalent (CO₂e) ist eine Maßeinheit, die das Erderwärmungspotenzial (global warming potential, “GWP”) verschiedener Treibhausgase angibt, ausgedrückt als das GWP einer Einheit Kohlendioxid. Es wird als gemeinsame Grundlage für die Berechnung der Emissionen verschiedener Treibhausgase verwendet.

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CO₂-Fußabdruck

Der CO₂-Fußabdruck misst die Menge an Kohlendioxid (CO₂) und anderen Treibhausgasen, die direkt oder indirekt durch menschliche Aktivitäten wie Energieverbrauch, Transport oder Produktion freigesetzt werden. Er dient als Indikator für den Klimawandel und wird in Tonnen CO₂-Äquivalent (CO₂e) angegeben.

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CO₂-Kompensation

Unter CO₂-Kompensation versteht man einen Ausgleich der Emissionen durch die Reduzierung an anderer Stelle. Bei Projekten zur Eindämmung des Klimawandels, wie z. B. Aufforstungsprojekten, wird eine bestimmte Menge an CO₂-Zertifikaten erzeugt, die auf der geschätzten Menge der durch dieses Projekt reduzierten oder eingesparten Emissionen basiert. Andere Parteien, wie Regierungen oder Unternehmen, können diese CO₂-Zertifikate kaufen, um ihre Emissionen in der Bilanz auszugleichen. Auf individueller Ebene kann eine Kompensation erfolgen, indem man sich bereit erklärt, einen bestimmten Betrag zusätzlich zu einem Kauf zu zahlen, der dann zur Finanzierung solcher Minderungsprojekte verwendet wird.

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CO₂-Steuer

Die CO₂-Steuer bzw. CO₂-Abgabe ist eine staatlich erhobene Abgabe, die den Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂) bepreist. Ihr Ziel ist es, Anreize zu schaffen, die Treibhausgasemissionen zu verringern und den Übergang zu klimafreundlicheren Technologien zu fördern. Durch die Bepreisung von CO₂-Emissionen wird umweltfreundliches Verhalten finanziell belohnt, während klimaschädliches Verhalten teurer wird.

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CO₂-Zertifikat

Ein übertragbares oder handelbares Instrument, das eine Tonne CO2-Äquivalent Emissionsreduktion oder -entnahme darstellt und nach anerkannten Qualitätsstandards ausgegeben und über­prüft wird.

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Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM)

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist ein von der Europäischen Union eingeführtes Instrument zur Verhinderung von "Carbon Leakage". Es wird auf Importe bestimmter Güter angewendet, um sicherzustellen, dass importierte Güter die gleichen Kohlenstoffkosten haben wie in der EU produzierte Güter. Dadurch sollen faire Wettbewerbsbedingungen und Anreize für eine globale Dekarbonisierung geschaffen werden.

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Carbon Capture und Storage (CCS)

Carbon Capture und Storage (CCS) ist eine Technologie, die CO₂-Emissionen direkt an der Quelle abfängt, bevor sie in die Atmosphäre gelangen, und sie sicher in geologischen Formationen speichert. Ziel ist es, CO₂-Emissionen aus Industrieprozessen und der Energieerzeugung zu reduzieren und so zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.

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Carbon Disclosure Project (CDP)

Das Carbon Disclosure Project (CDP) dient als zentrale Anlaufstelle für Organisationen, Städte und Investoren, um ihre Umweltauswirkungen transparent zu machen. Über 9.600 Unternehmen weltweit berichten über das CDP ihre Emissionen und Umweltstrategien durch ein präzises Bewertungssystem, das von A bis D- reicht. Diese Bewertungen, die wichtige Bereiche wie Klimawandel, Wassermanagement und Waldschutz umfassen, sind ein wesentlicher Indikator für die Umweltverantwortung von Unternehmen. Sie helfen Investoren und Verbrauchern, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen und tragen so zu einer nachhaltigeren globalen Entwicklung bei.

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Carbon leakage

Carbon Leakage bezeichnet die Verlagerung von Treibhausgasemissionen in Länder mit weniger strengen Klimaschutzauflagen. Dies geschieht, wenn Unternehmen aus Regionen mit strengen Umweltauflagen ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Auflagen verlagern, wodurch die globalen Emissionen nicht reduziert, sondern lediglich verlagert werden.

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Carbon-Footprint-Rechner

Ein Carbon-Footprint-Rechner ist ein Instrument zur Umrechnung von Aktivitätsdaten in ihr Kohlenstoffäquivalent, indem der Wert mit dem entsprechenden Emissionsfaktor multipliziert wird. Das Ergebnis ist eine Schätzung der Kohlenstoffemissionen, die durch eine bestimmte Tätigkeit verursacht werden.

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Climate Transition Plan

Ein Climate Transition Plan (CTP) ist ein strategisches Dokument, das detailliert darlegt, wie ein Unternehmen seine Geschäftsmodelle, Prozesse und Strategien anpasst, um mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu stehen. Der Fokus liegt insbesondere darauf, die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

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Corporate Carbon Footprint (CCF)

Ein Corporate Carbon Footprint stellt die Emissionen dar, die durch alle Aktivitäten des Unternehmens innerhalb des gewählten Berichtszeitraums und der operativen Grenzen entstehen. Die resultierende CO₂-Bilanz umfasst mindestens die Scope-1- und Scope-2-Emissionen, vorzugsweise auch die Scope-3-Emissionen, soweit dies möglich ist.

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Corporate Social Responsibility (CSR)

Corporate Social Responsibility (CSR), bezeichnet das fortgeschrittene Bestreben von Unternehmen, über reine Wirtschaftsziele hinaus nachhaltig zu handeln. Dies umfasst die bewusste Auseinandersetzung mit ihrer gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Rolle und dem Einfluss ihres Handelns. Ziel von CSR ist es, positiv zur gesellschaftlichen Entwicklung beizutragen und negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft aktiv zu verringern.

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Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD)

Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen dazu verpflichtet, Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsrisiken in ihrer Lieferkette zu identifizieren, zu bewerten und zu minimieren. Ziel ist es, Unternehmen in die Verantwortung zu nehmen, für soziale und ökologische Standards entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu sorgen.

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Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen verpflichtet, umfassende Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Diese Berichte umfassen ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) und werden ab 2025 für eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen gelten.

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Dekarbonisierung

Dekarbonisierung bezeichnet den Prozess der Reduzierung oder vollständigen Eliminierung von Kohlenstoffemissionen, insbesondere CO₂, in industriellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen. Ziel ist es, den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu fördern und den Klimawandel einzudämmen.

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Dekarbonisierungshebel

Aggregierte Arten von Klimaschutzmaßnahmen wie Energieef­fizienz, Elektrifizierung, Brennstoffwechsel, Nutzung erneuer­barer Energien, Produktänderung und Dekarbonisierung der Lieferkette, die zu den spezifischen Maßnahmen des Unterneh­mens passen.

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Direkte Emissionen

Direkte Treibhausgasemissionen, auch "Scope 1-Emissionen" genannt, beziehen sich auf alle Emissionen, die aus Quellen stammen, die direkt einem Unternehmen zugeordnet werden können. Beispiele sind Emissionen aus der Verbrennung von Heizöl an den Standorten eines Unternehmens oder die Verbrennung von Kraftstoff für die Fahrzeugflotte eines Unternehmens.

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Distickstoffmonoxid (N₂O)

Distickstoffmonoxid (N₂O), umgangssprachlich auch als Lachgas bekannt, ist ein starkes Treibhausgas, das etwa 300-mal so wirksam wie CO₂ ist. Es entsteht vor allem durch landwirtschaftliche Prozesse, industrielle Aktivitäten und die Verbrennung fossiler Brennstoffe.

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Doppelte Wesentlichkeit

Die doppelte Wesentlichkeit hat zwei Dimensionen: die Wesentlichkeit der Auswirkungen und die finanzielle Wesent­ lichkeit. Ein Nachhaltigkeitsaspekt erfüllt das Kriterium der dop­pelten Wesentlichkeit, wenn er unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen und/oder unter finanziellen Gesichtspunkten wesentlich ist.

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Downstream Emissionen

Downstream-Emissionen sind indirekte Treibhausgasemissionen, die im Rahmen des Scope 3 des Greenhouse Gas Protocols erfasst werden. Sie resultieren aus der Nutzung, Entsorgung oder Verarbeitung von Produkten und Dienstleistungen eines Unternehmens nach deren Verlassen der direkten Kontrolle des Unternehmens.

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ESG

ESG steht für Environmental, Social, and Governance. Dabei handelt es sich um drei zentrale Säulen, anhand derer Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistung bewerten. ESG-Kriterien helfen, nicht-finanzielle Risiken und Chancen, die für das langfristige Wachstum eines Unternehmens wichtig sind, zu identifizieren und zu managen.

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EU-Emissionshandelssystem (EU ETS)

Das Emissionshandelssystem (ETS) ist ein marktbasiertes Instrument zur Reduzierung von Treibhausgasen, das den Handel mit Emissionsrechten erlaubt. Im EU-Emissionshandelssystem (EU ETS), erhalten Unternehmen aus Industrie und Luftfahrt Emissionszertifikate, die ihre erlaubten Emissionen festlegen. Diese Zertifikate können gehandelt werden, um Anreize für Emissionsreduktionen zu schaffen. Überschreiten Unternehmen ihre Emissionsgrenzen, müssen sie Strafen zahlen oder zusätzliche Zertifikate erwerben. Das EU ETS spielt eine Schlüsselrolle in der EU-Klimastrategie und fördert Investitionen in grüne Technologien.

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EU-Taxonomie

Die EU-Taxonomie, ein Kernstück des Europäischen Grünen Deals, klassifiziert nachhaltige Aktivitäten, um Investitionen in grüne Innovationen zu lenken. Sie unterstützt die EU-Ziele für Klimaneutralität bis 2050 und die deutliche Reduktion von Emissionen bis 2030, indem sie Leitlinien für nachhaltige Investitionen bietet. Aktivitäten müssen zu einem von sechs Umweltzielen beitragen, ohne signifikanten Schaden anzurichten, entsprechend dem Prinzip "Do No Significant Harm", und soziale Standards beachten. Die Ziele konzentrieren sich auf Klimaschutz, Anpassung, Wassernutzung, Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von Verschmutzung und Biodiversität.

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Emissionsfaktoren

Emissionsfaktoren werden für die Schätzung der durch eine Tätigkeit emittierten CO₂-Menge verwendet. Diese Werte sind in verschiedenen Datenbanken zu finden, die von Regierungen wie DBEIS, ProBas und EPA oder von privaten Anbietern wie ecoinvent bereitgestellt werden.

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Energieaudit

Ein Energieaudit ist eine systematische Inspektion und Analyse des Energieverbrauchs eines Gebäudes oder einer Industrieanlage. Ziel ist es, Energieeinsparpotenziale zu identifizieren, den Energieverbrauch zu optimieren und Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz aufzuzeigen.

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Erneuerbare Energie

Energie aus erneuerbaren, nichtfossilen Energiequellen, das heißt Wind, Sonne (Solarthermie und Fotovoltaik), geothermi­sche Energie, Umgebungsenergie, Gezeiten-, Wellen- und sons­tige Meeresenergie, Wasserkraft, und Energie aus Biomasse, Deponiegas, Klär- und Biogas.

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Erneuerbare Materialien

Materialien, die aus Ressourcen stammen, die rasch durch öko­logische Zyklen oder landwirtschaftliche Verfahren erneuert werden, sodass die von diesen und anderen damit verbundenen Ressourcen erbrachten Dienstleistungen nicht gefährdet sind und für die nächste Generation erhalten bleiben.

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European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) bieten einen standardisierten Rahmen für die Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) durch Unternehmen. Entwickelt von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG), sind diese 12 Standards verpflichtend für Firmen, die der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterliegen. Sie definieren die zu veröffentlichenden Kerninformationen über die nachhaltigkeitsbezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen eines Unternehmens.

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Europäischer Green Deal

Der Europäische Green Deal ist ein Bündel von politischen Initiativen, die von der Europäischen Kommission 2019 vorgeschlagen wurden. Er unterstützt einen Wandel der EU hin zu einer grünen, fairen und wohlhabenden Wirtschaft in einer modernen und wettbewerbsfähigen Gesellschaft. Das übergeordnete Ziel des Europäischen Green Deals ist es, die Klimaneutralität der EU bis 2050 zu erreichen.

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Finanzielle Effekte

Kurz-, mittel- oder langfristige Auswirkungen von Risiken und Chancen, die die Finanzlage, die Ertragslage und die Zahlungs­ströme des Unternehmens beeinflussen.

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Finanzielle Wesentlichkeit

Nachhaltigkeitsaspekte sind aus finanzieller Sicht wesentlich, wenn sie Risiken oder Chancen mit sich bringen, die sich kurz-, mittel- oder langfristig auf die Finanzlage, die Ertragslage, die Zahlungsströme, den Zugang zu Finanzmitteln oder die Kapitalkosten des Unternehmens auswirken (oder nach ver­nünftigem Ermessen davon ausgegangen werden kann).

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Gebundene Treibhausgasemissionen

Schätzungen künftiger Treibhausgasemissionen, die voraus­ sichtlich durch die wichtigsten Vermögenswerte oder Produkte eines Unternehmens, die innerhalb ihrer Einsatz- bzw. Lebens­dauer verkauft werden, verursacht werden.

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Global Reporting Initiative (GRI)

Die Global Reporting Initiative (GRI) ist eine internationale Organisation, die den weltweit am häufigsten verwendeten Standard für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bereitstellt. Die GRI wurde 1997 mit dem Ziel gegründet, einen Mechanismus zur Rechenschaftslegung für verantwortungsvolles Umweltverhalten von Unternehmen zu schaffen. Im Jahr 2016 veröffentlichte die GRI ihre ersten globalen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die es Unternehmen und anderen Organisationen ermöglichen, über ihre Auswirkungen auf Umwelt, Soziales und Regierungsangelegenheiten zu berichten.

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Global Warming Potential (GWP)

Das Global Warming Potential (GWP) ist der Faktor, mit dem ein Treibhausgas zum Treibhauseffekt beiträgt, gemessen als eine Einheit eines bestimmten Treibhausgases im Verhältnis zu einer Einheit Kohlendioxid (CO₂). Je nach ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften unterscheiden sich die verschiedenen Treibhausgase in ihrem Verhalten in der Atmosphäre. Das Ausmaß, in dem sie zur globalen Erwärmung beitragen, hängt von ihrer Strahlungseffizienz (der Fähigkeit, Energie zu absorbieren) und ihrer Verweildauer in der Atmosphäre ab. Das GWP von CO₂ wird als Referenzwert mit der Einheit 1 über eine Zeitspanne von 100 Jahren verwendet, mit dem die GWPs anderer Treibhausgase verglichen werden können. Methan (CH4) zum Beispiel hat ein GWP von 27-30 über 100 Jahre. Das liegt daran, dass CH4 länger in der Atmosphäre verweilt und außerdem mehr Energie absorbiert als CO₂.

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Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol)

Das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) ist ein international anerkannter Rahmen für die Messung und Verwaltung von Treibhausgasemissionen. Es wurde Ende der 1990er Jahre vom World Resource Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (BWCSD) aus dem Bedarf an einem internationalen Standard für die Bilanzierung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen in Unternehmen heraus entwickelt. Für die Kohlenstoffbilanzierung von Unternehmen sind die folgenden beiden Standards relevant:

Der Corporate Accounting and Reporting Standard enthält Anforderungen und Leitlinien für die Erstellung eines Treibhausgasinventars für Unternehmen und andere Organisationen.

Der Corporate Value Chain Standard konzentriert sich auf Scope-3-Emissionen und hilft Unternehmen, die Emissionen aus ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu erfassen. Er ist der weltweit am häufigsten verwendete Standard für die Treibhausgasbilanzierung von Unternehmen.

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Greenwashing

Greenwashing bezeichnet die Praxis, Unternehmen oder Produkte umweltfreundlicher darzustellen, als sie tatsächlich sind. Es handelt sich um irreführende Kommunikation, die Nachhaltigkeit betont, ohne dass die behaupteten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt oder überprüfbar sind.

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Grünstrom

Grünstrom bezeichnet elektrischen Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne, Wasserkraft, Geothermie oder Biomasse erzeugt wird. Er ist eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Energiequellen und trägt dazu bei, CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen.

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ISO 14064

Die ISO 14064 definiert globale Standards für die Treibhausgasberichterstattung auf Unternehmensebene. Sie besteht aus den Teilen ISO 14064-1, -2 und -3, wobei ISO 14064-1 sich speziell auf die Quantifizierung und das Reporting von Treibhausgasemissionen konzentriert.

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ISO 14067

ISO 14067 ist ein internationaler Standard, der die Anforderungen an die Berechnung und Berichterstattung des Product Carbon Footprint (PCF) festlegt. Er basiert auf der Lebenszyklusanalyse (LCA) und zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen von Produkten während ihres gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung zu quantifizieren.

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ISSB (International Sustainability Standards Board)

Das International Sustainability Standards Board (ISSB) ist eine Organisation, die globale Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt. Ziel ist es, Unternehmen klare, vergleichbare und konsistente Leitlinien zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten zu bieten, um Investoren und anderen Stakeholdern fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.

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Indirekte Emissionen

Indirekte Treibhausgasemissionen entstehen als Folge der Aktivitäten eines Unternehmens, aber an Quellen, die nicht im Besitz oder unter der Kontrolle dieses Unternehmens sind. Sowohl "Scope 2"- als auch "Scope 3"-Emissionen beziehen sich auf indirekte Treibhausgasemissionen. Scope-2-Emissionen umfassen Emissionen aus der Erzeugung der gekauften Energie (Elektrizität, Dampf, Heizung und Kühlung), die das berichtende Unternehmen verbraucht. Scope-3-Emissionen umfassen alle anderen indirekten Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens auftreten.

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Indirekte Treibhausgasemissionen

Treibhausgasemissionen, die infolge der Aktivitäten eines Unter­nehmens entstehen, aber an Quellen verursacht werden, die sich im Eigentum oder unter der Kontrolle eines anderen Unterneh­mens befinden. Indirekte Emissionen sind eine Kombination aus Scope-2-Treibhausgasemissionen und Scope-3-Treibhausgase­missionen.

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Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist ein internationales Gremium von Klimawissenschaftlern, die die wissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Informationen untersuchen, die für das Verständnis der Risiken des vom Menschen verursachten Klimawandels relevant sind.

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Interner CO₂-Preis

Preis, den ein Unternehmen verwendet, um die finanziellen Effekte von Änderungen der Investitions-, Produktions- und Verbrauchsmuster sowie möglicher technologischer Fortschritte und künftiger Kosten für die Emissionsminderung zu bewerten.

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Internes CO₂-Bepreisungssystem

Eine organisatorische Regelung, die es dem Unternehmen ermöglicht, CO2- Preise bei der strategischen und operativen Entscheidungsfindung anzuwenden. Unternehmen verwenden in der Regel zwei Arten von internen CO2-Preisen: Zum einen gibt es den Schattenpreis, bei dem es sich um einen theoreti­schen Kosten- oder Nominalbetrag handelt, den das Unterneh­men nicht in Rechnung stellt, der aber zur Bewertung der wirt­schaftlichen Auswirkungen oder Trade-offs in Bezug auf Risikoauswirkungen, neue Investitionen, den Kapitalwert von

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Klimabedingte physische Risiken (Physische Risiken aufgrund des Klimawandels)

Risiken aufgrund des Klimawandels, bei denen es sich um ereig­nisbedingte (akut) oder längerfristige (chronische) Verschiebun­gen von Klimamustern handeln kann. Akute physische Risiken ergeben sich aus besonderen Gefahren, insbesondere Wetterereignissen wie Stürmen, Überschwem­mungen, Bränden oder Hitzewellen. Chronische physische Risi­ken entstehen durch längerfristige Klimaveränderungen,
bei­spielsweise Temperaturänderungen, und ihre Auswirkungen auf den Anstieg der Meeresspiegel, eine geringere Verfügbarkeit von Wasser, der Verlust an biologischer Vielfalt und Verände­rungen in der Ertragsfähigkeit von Flächen und Böden.

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Klimabedingte Übergangsrisiken

Risiken, die aufgrund des Übergangs zu einer CO2-armen, kli­maresilienten Wirtschaft entstehen. Sie umfassen in der Regel politische Risiken, rechtliche Risiken, technologische Risiken, Marktrisiken und Reputationsrisiken.

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Klimabezogene Chancen

Potenzielle positive Auswirkungen des Klimawandels auf das Unternehmen. Bemühungen zur Eindämmung des Klimawan­dels und zur Anpassung an den Klimawandel können Chancen für Unternehmen eröffnen. Klimabezogene Chancen werden je nach Region, Markt und Industrie, in der ein Unternehmen tätig ist, unterschiedlich sein.

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Klimaresilienz

Die Fähigkeit eines Unternehmens, sich an den Klimawandel und an Entwicklungen oder Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel anzupassen. Klimaresilienz umfasst die Fähigkeit, klimabezogene Risiken zu bewältigen und klimabe­zogene Chancen zu nutzen, einschließlich der Fähigkeit, auf Übergangsrisiken und physische Risiken zu reagieren und sich daran anzupassen. Die Klimaresilienz eines Unternehmens umfasst sowohl seine strategische Resilienz als auch seine Betriebsstabilität gegenüber klimabezogenen Verän­derungen, Entwicklungen oder Unsicherheiten im Zusammen­hang mit dem Klimawandel.

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Klimarisiken

Klimarisiken ergeben sich aus signifikanten Veränderungen in den Erdsphären und sind eine Folge der vom Menschen verursachten Veränderungen des Klimas und der Umwelt.

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Klimaschutz

Der Prozess der Verringerung der Treibhausgasemissionen und der Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstempe­ratur auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris.

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Klimawandel

Der Klimawandel bezeichnet die langfristige Veränderung des Klimas auf der Erde, die durch natürliche Prozesse und menschliche Aktivitäten, insbesondere durch den Ausstoß von Treibhausgasen, verursacht wird. Er führt zu globalen Temperaturanstiegen, veränderten Wetterbedingungen und erheblichen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen.

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Kreislaufwirtschaft

Ein Wirtschaftssystem, bei dem der Wert von Produkten, Mate­rialien und anderen Ressourcen in der Wirtschaft so lange wie möglich erhalten bleibt und ihre effiziente Nutzung in Produk­tion und Verbrauch verbessert wird, wodurch die Auswirkungen ihrer Nutzung auf die Umwelt reduziert und das Abfallaufkom­men sowie die Freisetzung gefährlicher Stoffe in allen Phasen ihres Lebenszyklus minimiert werden, auch durch Anwendung der Abfallhierarchie.

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Kyoto-Protokoll

Das Kyoto-Protokoll verpflichtet Industrienationen zur Senkung ihrer Treibhausgasemissionen. Es wurde 1997 verabschiedet und setzt einen verbindlichen Rahmen für den globalen Klimaschutz.

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Life Cycle Assessment (LCA)

Die Ökobilanzierung (oder Life Cycle Assessment, LCA) ist eine systematische Methode zur Analyse der Umweltauswirkungen eines Produkts, Prozesses oder einer Dienstleistung über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg. Dabei wird in der Regel die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt, von der Materialgewinnung bis zum hergestellten Produkt, seiner Nutzungsphase und seinem Lebensende.

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Mindestangabepflicht

In einer Mindestangabepflicht wird der erforderliche Inhalt der Informationen festgelegt, die das Unternehmen bei der Bericht­erstattung über Konzepte, Maßnahmen, Kennzahlen oder Ziele entweder gemäß einer Angabepflicht in einem ESRS oder auf einer unternehmensspezifischen Basis angibt.

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Nachhaltigkeit (Sustainability)

Nachhaltigkeit oder Sustainability, bezeichnet den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen, um den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Sie umfasst ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen und zielt auf langfristige Stabilität und Gerechtigkeit ab.

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Nachhaltigkeitsbericht / ESG-Bericht

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen bezieht sich auf die Offenlegung der Leistung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance. Sie ist oft gesetzlich vorgeschrieben und zielt darauf ab, Stakeholdern eine Bewertung der nichtfinanziellen Leistung eines Unternehmens zu ermöglichen.

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Nachhaltigkeitsbezogene Auswirkungen

Die Auswirkungen, die das Unternehmen aufgrund seiner Tätig­keiten oder Geschäftsbeziehungen auf die Umwelt und die Men­schen hat oder haben könnte, einschließlich der Auswirkungen auf ihre Menschenrechte. Die Auswirkungen können tatsächlich oder potenziell, negativ oder positiv, kurz-, mittel- oder langfris­tig, beabsichtigt oder unbeabsichtigt sowie umkehrbar oder unumkehrbar sein. Die Auswirkungen geben den negativen oder positiven Beitrag des Unternehmens zur nachhaltigen Ent­wicklung an.

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Nachhaltigkeitsbezogene Chancen

Ungewisse Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Governance, die, falls sie eintreten, mög­licherweise wesentliche positive Auswirkungen auf das Geschäftsmodell des Unternehmens oder seine Strategie, seine Fähigkeit zur Erreichung seiner Ziele und zur Schaffung von Werten haben können und daher seine Entscheidungen und die Entscheidungen seiner Geschäftspartner im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen können. Wie jede andere Chance werden auch nachhaltigkeitsbezogene Chancen als Kombination aus dem Ausmaß der Auswirkungen und der Ein­trittswahrscheinlichkeit gemessen.

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Nachhaltigkeitsbezogene Risiken

Ungewisse Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Governance, die, falls sie eintreten, mög­licherweise wesentliche negative Auswirkungen auf das Geschäftsmodell des Unternehmens und seine Strategie, seine Fähigkeit zur Erreichung seiner Ziele und zur Schaffung von Werten haben können und daher seine Entscheidungen und die Entscheidungen seiner Geschäftsbeziehungen im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen können. Wie jedes andere Risiko sind nachhaltigkeitsbezogene Risiken eine Kombi­nation aus dem Ausmaß der Auswirkungen und der Eintritts­wahrscheinlichkeit.

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Natürliche Ressourcen

Naturgüter (Rohstoffe), die für die wirtschaftliche Produktion oder zum Verbrauch genutzt werden können.

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Netto-Null-Emissionen

Netto-Null-Emissionen bedeuten, dass die Emissionen, die in die Atmosphäre gelangen, durch entgegengesetzte Maßnahmen kompensiert werden. Ziel ist eine Emissionsbilanz von Null.

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Non-Financial Reporting Directive (NFRD)

Die NFRD verlangt von Organisationen die Offenlegung nichtfinanzieller Informationen wie Umweltaspekte, Soziales und Governance. Sie zielt darauf ab, die Transparenz und Qualität der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erhöhen.

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Ozonabbauende Stoffe

Stoffe, die im Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen, aufgeführt sind.

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Pariser Abkommen

Das Pariser Abkommen von 2015 verpflichtet Länder zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 2 °C. Es ist ein Schlüsseldokument im globalen Klimaschutz.

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Physische Risiken

Alle globalen Wirtschaftstätigkeiten hängen von der Funktions­ weise von Geosystemen ab, z. B. von einem stabilen Klima und Ökosystemdienstleistungen wie der Versorgung mit Biomasse (Rohstoffen). Naturbezogene physische Risiken sind eine unmit­telbare Folge der Abhängigkeit einer Organisation von der Natur. Physische Risiken entstehen, wenn natürliche Systeme durch die Auswirkungen von Klimaereignissen (z. B. extreme Wetterereignisse wie Dürren), geologischen Ereignissen (z. B. seismische Ereignisse wie Erdbeben) oder Veränderungen des Gleichgewichts von Ökosystemen, beispielsweise hinsichtlich der Bodenqualität oder der Meeresökologie, beeinträchtigt wer­den, was sich auf die Ökosystemdienstleistungen auswirkt, auf die die Organisationen angewiesen sind. Diese können akut, chronisch oder beides sein. Naturbezogene physische Risiken ergeben sich aus Veränderungen der biotischen (mit Lebewesen zusammenhängenden) und abiotischen (nicht mit Lebewesen zusammenhängenden) Bedingungen, die gesunde und funktion­ierende Ökosysteme unterstützen. Physische Risiken sind in der Regel standortspezifisch. Naturbezogene physische Risiken sind häufig mit klimabedingten physischen Risiken verbunden.

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Product Carbon Footprint (PCF)

Ein PCF misst die Treibhausgasemissionen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus. Im Fokus stehen spezifische Treibhausgasemissionen, im Unterschied zur allgemeinen Umweltbilanz.

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Science-Based Targets Initiative (SBTi)

Die SBTi hilft Unternehmen, wissenschaftsbasierte Emissionsreduktionsziele zu setzen, die mit dem Pariser Abkommen kompatibel sind.

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Scope 1-Emissionen

Scope 1-Emissionen sind direkte Emissionen aus Prozessen, die einem Unternehmen zugeordnet werden können.

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Scope 2-Emissionen

Scope 2-Emissionen sind indirekte Emissionen, die durch die Erzeugung gekaufter Energie entstehen, die ein Unternehmen nutzt.

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Scope 3-Emissionen

Scope 3-Emissionen sind alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens.

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Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR)

Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) ist eine EU-Verordnung mit dem Ziel, Transparenz im Finanzsektor zu schaffen, indem Finanzmarktakteure verpflichtet werden, die Auswirkungen ihrer Investitionen auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) offenzulegen. Dabei wird zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitsstufen von Finanzprodukten unterschieden, um nachhaltige Investitionen zu fördern und Greenwashing zu vermeiden.

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Systemische Risiken

Risiken, die sich aus dem Ausfall eines gesamten Systems und nicht aus dem Ausfall einzelner Teile davon ergeben. Sie sind durch niederschwellige Kipp-Punkte gekennzeichnet, die in Kombination indirekt zu großen Ausfällen führen, durch kaska­dierende Wechselwirkungen von physischen Risiken und Über­gangsrisiken (Ansteckung), indem ein Verlust eine Kette weiterer Verluste auslöst, was dazu führt, dass die Systeme nach einem Schock ihr Gleichgewicht nicht wiedererlangen können. Ein Bei­spiel hierfür ist der Verlust einer wichtigen Art (beispielsweise Seeotter), die eine entscheidende Rolle in der Gemeinschafts­struktur der Ökosysteme einnehmen. Als Seeotter in den 1900er-Jahren so stark gejagt wurden, dass sie kurz vor dem Aussterben standen, kippten die Küstenökosysteme und die Pro­duktion von Biomasse ging erheblich zurück.

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Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

Die TCFD verbessert die Offenlegung klimabezogener Finanzinformationen, um Anlegern bei der Bewertung von Risiken zu helfen.

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Tipping Points

Tipping Points sind kritische Schwellen im Erdsystem, deren Überschreitung zu schwerwiegenden und oft irreversiblen Umweltveränderungen führt.

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Treibhausgase (THG)

Ein Treibhausgas (THG) oder auch Greenhouse Gas (GHG) genannt, ist ein gasförmiger Stoff wie Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄) oder Lachgas (N₂O), der in der Atmosphäre Wärme speichert und dadurch den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt. Dies führt zur Erderwärmung und beeinflusst das globale Klima.

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Upstream emissionen

Upstream-Emissionen sind Emissionen, die durch die Lieferkette eines Unternehmens verursacht werden, von der Beschaffung bis zur Nutzung.

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Wertschöpfungskette

Das gesamte Spektrum der Tätigkeiten, Ressourcen und Bezie­hungen im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens und dem externen Umfeld, in dem es tätig ist. Eine Wertschöpfungskette umfasst die Tätigkeiten, Ressourcen und Beziehungen, die das Unternehmen nutzt und auf die es angewiesen ist, um seine Produkte oder Dienstleistungen von der Konzeption über die Lieferung und den Verbrauch bis zum Ende der Lebensdauer zu gestalten. Zu den einschlägigen Tätig­keiten, Ressourcen und Beziehungen gehören Folgende:

i. diejenigen im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit des Unternehmens, z. B. Personalwesen,
ii. diejenigen entlang seiner Liefer-, Vermarktungs- und Vertriebskanäle, z. B. Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen sowie Verkauf und Lieferung von Produkten und Dienstleistungen, und
iii. das finanzielle, geografische, geopolitische und regulatorische Umfeld, in dem das Unternehmen tätig ist. Die Wertschöpfungskette umfasst Akteure, die dem Unterneh­men vor- und nachgelagert sind. Ein vorgelagerter Akteur bietet Produkte oder Dienstleistungen an, die bei der Entwicklung der eigenen Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens ver­wendet werden (z. B. Lieferanten). Betriebe, die dem Unterneh­men nachgelagert sind, erhalten Produkte oder Dienstleistungen von dem Unternehmen (z. B. Vertreiber, Kunden). In ESRS wird der Begriff „Wertschöpfungskette“ im Singular ver­wendet, auch wenn anerkannt wird, dass Unternehmen über mehrere Wertschöpfungsketten verfügen können.

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Wesentliche Chancen

Nachhaltigkeitsbezogene Chancen mit positiven finanziellen Effekten, die sich kurz-, mittel- oder langfristig wesentlich auf die die Zahlungsströme, den Zugang zu Finanzmitteln oder die Kapitalkosten des Unternehmens auswirken (oder bei denen nach vernünftigem Ermessen davon ausgegangen werden kann).

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Wesentliche Risiken

Nachhaltigkeitsbezogene Risiken mit negativen finanziellen Effekten, die sich kurz-, mittel- oder langfristig wesentlich auf die die Zahlungsströme, den Zugang zu Finanzmitteln oder die Kapitalkosten des Unternehmens auswirken (oder bei denen nach vernünftigem Ermessen davon ausgegangen werden kann).

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Wesentlichkeit

Nachhaltigkeitsaspekte sind wesentlich, wenn sie der Definition der Wesentlichkeit der Auswirkungen, der finanziellen Wesent­lichkeit oder beider Kriterien entsprechen.

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Wesentlichkeit der Auswirkungen

Ein Nachhaltigkeitsaspekt ist hinsichtlich der Auswirkungen wesentlich, wenn er sich auf die kurz-, mittel- und langfristigen wesentlichen tatsächlichen oder potenziellen, positiven oder negativen Auswirkungen des Unternehmens auf Menschen oder die Umwelt bezieht. Ein wesentlicher Nachhaltigkeitsas­pekt aus der Wirkungsperspektive umfasst Auswirkungen im Zusammenhang mit der eigenen Geschäftstätigkeit und der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette des Unterneh­mens, auch durch seine Produkte und Dienstleistungen sowie durch seine Geschäftsbeziehungen.

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Ökologischer Schwellenwert

Der Punkt, an dem eine relativ geringe Veränderung der äußeren Bedingungen zu einer raschen Veränderung in einem Ökosys­tem führt. Wenn ein ökologischer Schwellenwert überschritten wurde, kann das Ökosystem möglicherweise nicht mehr mittels seiner inhärenten Resilienz in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren.

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Ökosystem(e)

Ein komplexes dynamisches Wirkungsgefüge von Pflanzen-, Tier- und Mikroorganismengemeinschaften und ihrer abioti­schen Umwelt, die eine funktionelle Einheit bilden. Eine Typologie der Ökosysteme bietet die Global Ecosystem Typology 2.0 der IUCN.

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Übergangsrisiken

Risiken, die sich aus einer Diskrepanz zwischen der Strategie und dem Management einer Organisation oder eines Investors und dem sich wandelnden regulatorischen, politischen oder gesellschaftlichen Umfeld, in dem sie tätig ist, ergeben. Entwick­lungen, die darauf abzielen, Schäden am Klima oder an der Natur zu beenden oder umzukehren, wie z. B. staatliche Maßnahmen, technologische Durchbrüche, Marktveränderungen, Rechts­streitigkeiten und sich ändernde Verbraucherpräferenzen, kön­nen allesamt Übergangsrisiken bewirken oder verändern.

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Till Wiechmann
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