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Treibhausgasneutralität in Unternehmen umsetzen

Blogartikel zu Treibhausgasneutralität und dazu passenden Erklärung und Tipps für Unternehmen.

Die erfolgreiche Transformation zur Treibhausgasneutralität ist eine der größten Herausforderungen, denen Unternehmen heute gegenüberstehen. In diesem Beitrag erläutern wir die wesentlichen Begriffe und Handlungschritte, die Unternehmen für die Erreichung der Klimaneutralität kennen sollten.

Politische Klimaziele und Begriffsdefinition

Unterscheidung von Klimaneutralität, Treibhausgasneutralität und CO₂-Neutralität

In der Diskussion um Klimaschutzmaßnahmen werden die Begriffe Klimaneutralität, Treibhausgasneutralität und CO₂-Neutralität häufig synonym verwendet, obwohl sie unterschiedliche Konzepte beschreiben. Klimaneutralität bedeutet, dass sämtliche Treibhausgasemissionen auf Null gebracht und alle negativen Umweltauswirkungen einer Organisation vermieden werden, während Treibhausgasneutralität speziell Treibhausgase meint. CO₂-Neutralität hingegen bezieht sich ausschließlich auf Emissionen die durch Kohlendioxid enstehen. Diese Unterscheidung ist wichtig, um die Ziele und Maßnahmen korrekt zu definieren und zu kommunizieren. Auf Englisch wird of Climate Neutral für Klimaneutralität und Carbon Neutral als begriff für THG-Neutralität benutzt.

Überblick über internationale, europäische, nationale und regionale Klimapolitik

Die politischen Rahmenbedingungen und Ziele auf verschiedenen Ebenen bilden den Kontext für die Klimastrategien von Unternehmen. Der Weltklimavertrag zielt darauf ab, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. In der EU wird angestrebt, die Nettoemissionen bis 2050 auf null zu senken und die Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Deutschland plant, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden und die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent zu senken.

Wie Treibhausgasneutralität im Betrieb umgesetzt werden kann

1. Ermittlung des CO₂-Fußabdrucks

Ein zentraler Schritt auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität ist die Ermittlung des Corporate Carbon Footprint (CCF). Dieser bildet die Basis für die Entwicklung einer fundierten Klimastrategie. Dabei werden Emissionen in drei Kategorien bilanziert: direkte Emissionen (Scope 1), indirekte Emissionen aus Energiebezug (Scope 2) und Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, sowohl vorgelagert als auch nachgelagert (Scope 3). Unternehmen müssen präzise Daten erheben und analysieren, um Emissionsquellen zu identifizieren und somit gezielte Maßnahmen zur Reduktion einleiten zu können. Nur so lässt sich eine effektive und nachhaltige Klimastrategie umsetzen.

2. Definition von Klimazielen und Minderungspfaden

Auf Basis des ermittelten CO₂-Fußabdrucks sollten Unternehmen realistische und ambitionierte Klimaziele setzen. Diese Ziele sollten sich an politischen Vorgaben und unternehmensinternen Strategien orientieren. Ein klar definierter Minderungspfad zeigt auf, welche Maßnahmen in welchen Zeiträumen umgesetzt werden sollen, um Ziele zu erreichen. Dies fördert vor allem Transparenz und Verbindlichkeit innerhalb des Unternehmens sowie gegenüber externen Stakeholdern. Viele Unternehmen lassen sich die Klimazielen und Minderungspfaden (Climate Transition Plans) von Science-Based Targets Initiative (SBTi) validieren.

3. Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und Kompensation von Treibhausgasemissionen planen

Unternehmen müssen konkrete Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von Treibhausgasemissionen erarbeiten und umsetzen. Dazu gehören die Verbesserung der Energieeffizienz, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Optimierung von Produktionsprozessen. Für unvermeidbare Emissionen sind Technologien zur Kohlenstoffabscheidung oder die Kompensation durch zertifizierte Klimaschutzprojekte Optionen, die diskutiert werden, aber als notwendig erachtet werden, um Netto-Null zu erreichen. Laut SBTi und der ISO 14068 für THG-Neutralität wird empfohlen, eher Beitragsforderungen als Kompensationen zu verwenden. Bei Offsets ist es wichtig, die Dauerhaftigkeit und Zusätzlichkeit solcher Projekte sicherzustellen, um eine echte Klimawirkung zu erzielen.

4. Anforderungen an die Klimaberichterstattung

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in ESRS E1 verpflichtet Unternehmen zu einer umfassenden und transparenten Berichterstattung über Übergangsplan zu Netto-null, ihre Klimaschutzmaßnahmen, und erzielten Erfolge. Auch nicht berichtspflichtige Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, klimabezogene Kennzahlen zu kommunizieren. Eine sorgfältige und regelmäßige Berichterstattung schafft Transparenz bei Stakeholdern aber auch Kosteneffizienz und somit Wettbewerbsvorteile.

Konkrete Maßnahmen zur Treibhausgasminderung

  • Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer EnergienEin wesentlicher Hebel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ist die Senkung des Energieverbrauchs und die Steigerung der Energieeffizienz. Energiemanagementsysteme helfen dabei, Einsparpotenziale zu identifizieren und zu realisieren. Zudem können Unternehmen durch den Einsatz erneuerbarer Energien ihren CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren. Eigenerzeugungsanlagen, wie Solaranlagen oder Blockheizkraftwerke, bieten zudem die Möglichkeit, unabhängiger von externen Energiequellen zu werden.
  • Schlüsseltechnologien wie grüner Wasserstoff und CO₂-AbscheidungInnovative Technologien spielen eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung. Grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, gilt als vielversprechende Lösung für energieintensive Industrien und den Verkehrssektor. Technologien zur Abscheidung und Speicherung von CO₂ (CCS) sowie zur Nutzung von CO₂ (CCU) ermöglichen es, unvermeidbare Emissionen zu managen und zu reduzieren.
  • Digitalisierung und klimagerechte StandortgestaltungDie Digitalisierung bietet zahlreiche Potenziale zur Emissionsminderung. Durch den Einsatz digitaler Technologien können Prozesse optimiert, Ressourcen effizienter genutzt und Emissionen gesenkt werden. Darüber hinaus sollten Unternehmen ihre Standorte klimagerecht gestalten, um weitere Emissionsreduktionen zu erzielen. Dies umfasst unter anderem die energetische Sanierung von Gebäuden und die Nutzung nachhaltiger Materialien.
  • Optimierung von Fuhrpark und LogistikAuch im Bereich Transport und Logistik können Unternehmen signifikante Emissionsreduktionen erzielen. Dies kann durch die Umstellung auf emissionsarme oder -freie Fahrzeuge, die Optimierung von Transportwegen und die Verbesserung der Auslastung von Transportmitteln erreicht werden. Ein effizientes Logistikmanagement trägt ebenfalls dazu bei, den CO₂-Ausstoß zu minimieren.

Herausforderungen und Unterstützung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitativen

CO₂-Bepreisung und ihre Auswirkungen

Während die CO₂-Bepreisung Unternehmen einerseits vor Herausforderungen stellt, bietet sie andererseits auch Chancen zur Emissionsreduktion. Ein hohe CO₂-Bepreisung kann als Anreiz dienen, Investitionen in klimafreundliche Technologien und Prozesse zu tätigen. Unternehmen müssen sich daher auch auf steigende Kosten einstellen und Strategien entwickeln, um diese zu kompensieren.

Subventionen und Fördermaßnahmen zur Unterstützung von Klimaschutzprojekten

Es gibt zahlreiche staatliche Förderprogramme sowie Subventionen, die Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzmaßnahmen unterstützen. Diese reichen von direkten Zuschüssen über zinsgünstige Kredite bis hin zu steuerlichen Vergünstigungen. Unternehmen sollten sich über die verfügbaren Fördermöglichkeiten informieren und diese gezielt nutzen, um ihre Klimaschutzprojekte zu finanzieren.

Fazit

Die Umsetzung von Treibhausgasneutralität ist eine komplexe, aber notwendige Aufgabe für Unternehmen. Leitfäden wie beispielsweise der des Verband der bayerischen Wirtschaft bieten Hilfestellung bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimastrategien. Leser erhalten hier praxisnahe Handlungsempfehlungen, die Unternehmen helfen, ihre Emissionen zu reduzieren und langfristig treibhausgasneutral zu werden.

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