Checkliste: So meistern Sie PCF-Anfragen in 4 Schritten

Der Product Carbon Footprint (PCF) dient als Indikator für die Umweltauswirkungen eines Produkts und ist ein zentraler Aspekt bei der Bewertung der Nachhaltigkeit. Durch die Berechnung des PCFs kann nachvollzogen werden, welche Treibhausgasemissionen durch die Produkte entstehen und wie sich diese auf die verschiedenen Prozessschritte und Bauteile aufteilen. Eine Motivation zur Berechnung von PCFs ist das Erreichen von Klimazielen.
Kundenanfragen zur Nachhaltigkeit von Produkten haben sich in vielen Branchen zu einem Auslöser für die Berechnung eines PCFs entwickelt. Kunden fordern Nachweise, um die Umweltauswirkungen ihrer eigenen Lieferketten zu verstehen, aktuelle gesetzliche Vorgaben zur Berichterstattung zu erfüllen oder wiederum ihren Kunden klimafreundliche Produkte anbieten zu können. Wer diese Anforderungen nicht erfüllen kann, riskiert mittelfristig, als Lieferant unberücksichtigt zu bleiben.
1. Zielsetzung & Umfang festlegen
Bevor die Berechnung eines PCFs beginnt, sollten Unternehmen die zugrundeliegende Motivation – in diesem Fall die Kundenanfrage – klar benennen und die Zielgruppe definieren. Hierbei handelt es sich um eine extern getriebene Motivation, bei der proaktiv Kundenanfragen beantwortet werden und der PCF die Grundlage für eine transparente Kommunikation mit den Stakeholdern bietet.
Im nächsten Schritt sollten Systemgrenzen und die funktionale Einheit definiert werden – etwa ob der PCF den Lebensweg von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor („Cradle-to-Gate“) oder bis zum Lebensende („Cradle-to-Grave“) abbildet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entscheidung, ob die Berechnung für wenige oder viele Produkte durchgeführt werden soll. Davon hängt ab, wie hoch die Anforderungen an die Stammdatenqualität sind oder ob eher skalierbare Ansätze im Vordergrund stehen. Zudem muss sich mit der Auswahl geeigneter Softwarelösungen und Datenbanken beschäftigt werden, die den Berechnungsprozess unterstützen. Eine schrittweise Herangehensweise – etwa durch erste Erfahrungen in einem Pilotprojekt – erleichtert den Einstieg und schafft eine fundierte Grundlage für die Skalierung.
2. Datensammlung
Die Datensammlung orientiert sich an den zuvor festgelegten Systemgrenzen und umfasst in der Regel die Stückliste des Produkts. Ergänzende Informationen zu Transportwegen, Gewichten, Produktionsprozessen, Energieverbräuchen und Abfallmengen sind ebenso erforderlich. Für die Emissionsfaktoren kommen branchenspezifische Datenbanken wie DBEIS, IDEMAT, Ökobaudat, EPDs und GLEC oder direkt von LieferantInnen bereitgestellte Informationen zum Einsatz.
Eine hohe Datenverfügbarkeit und -qualität sind entscheidend für belastbare Ergebnisse. Der Fokus liegt dabei besonders auf den Rohmaterialien. Unterschiedliche Datenquellen müssen aufbereitet und über Systemschnittstellen integriert werden. Um die Skalierung zu ermöglichen, spielen Standardisierung, Softwareunterstützung und Automatisierung eine zentrale Rolle. Ein pragmatischer, iterativer Ansatz – beginnend mit internen Daten und Proxydaten – schafft die Möglichkeit, Schritt für Schritt die Datenqualität zu erhöhen und die Datenerhebung effizienter zu gestalten.
3. Umweltauswirkungen berücksichtigen
Der Schwerpunkt liegt bei der PCF-Berechnung auf den Treibhausgasemissionen. Je nach Zielsetzung kann es jedoch sinnvoll sein, weitere Umweltauswirkungen wie Wasserverbrauch oder Landnutzung zu berücksichtigen. So begegnen Unternehmen im Rahmen von PCF-Anfragen häufig auch Begriffen wie Lebenszyklusanalyse (LCA) oder Environmental Product Declaration (EPD). Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt oft vom Verwendungszweck oder vom Kundenkontext ab.
Insbesondere bei Produkten mit unterschiedlichen technischen Lösungen empfiehlt es sich, eine ganzheitliche Betrachtung vorzunehmen. Ein Vergleich ausschließlich auf Basis des Product Carbon Footprints kann dazu führen, dass Hotspots oder negative Auswirkungen auf andere Umweltkategorien übersehen werden. Beispielsweise kann die Optimierung des CO₂-Fußabdrucks unbeabsichtigt zu höheren Belastungen in anderen Bereichen, wie etwa der Biodiversität oder dem Wasserverbrauch, führen. Eine fundierte Bewertung über mehrere Umweltwirkungskategorien hinweg sorgt dafür, dass solche Zielkonflikte frühzeitig erkannt und vermieden werden.
Wesentlich bleibt die korrekte Zuordnung von Emissionsfaktoren und Datensätzen. Interne Vergleiche unterstützen die Identifikation von Verbesserungspotenzialen im eigenen Portfolio, während konsistente Methoden die Vergleichbarkeit mit anderen Produkten sicherstellen.
4. Bericht und Kommunikation
Die Ergebnisse werden in einem nachvollziehbaren Bericht zur Verifizierung des Berechnungswegs dokumentiert. Für die externe Kommunikation muss Transparenz und Glaubwürdigkeit gesichert werden. Annahmen und potenzielle Einschränkungen müssen dabei klar kommuniziert werden.
Für die externe Kommunikation ist Transparenz entscheidend, um Glaubwürdigkeit zu schaffen – sei es gegenüber LieferantInnen, Kunden oder Mitbewerbenden. Der Bericht bildet darüber hinaus eine wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung der unternehmensweiten Klimastrategie und für gezielte Reduktionsmaßnahmen entlang der Wertschöpfungskette.
PCFs effizient mit Tanso berechnen
Die Berechnung des PC in Tanso ermöglicht Unternehmen eine effiziente, präzise und standardkonforme Emissionsbilanzierung – ohne redundante Datenerhebungen.
✔️ Integrierte Lösung & konsistente DatenbasisDas PCF-Modul ist vollständig in das Corporate Carbon Footprint (CCF)-Modul integriert. Durch die gemeinsame Nutzung einer überlappenden Datenbasis werden Doppelaufwände vermieden, wodurch Unternehmen ihre PCF-Berechnung kosteneffizient und mit minimalem Zusatzaufwand durchführen können.
✔️ TÜV-Zertifizierte & standardkonforme BerechnungDas Berechnungsmodell von Tanso erfüllt die Anforderungen des GHG-Protokolls und relevanter ISO-Standards. Die PCF-Methodik wurde gemeinsam mit dem VDMA entwickelt und ist durch eine Doppel-TÜV-Zertifizierung sowohl für CCF als auch PCF bestätigt.
✔️ Automatisierte & präzise EmissionsberechnungFür Scope 1 und 2 nutzt Tanso speziell optimierte Emissionsfaktoren, die auf CSRD-Anforderungen abgestimmt sind. Dies ermöglicht eine automatische und präzise Berechnung standortbasierter Emissionen sowie die Berücksichtigung von Energieträgermixen.
✔️ Umfassender Datenzugriff & individuelle AnpassungenTanso bietet eine breite Auswahl hochwertiger Emissionsdatenbanken, darunter DBEIS, IDEMAT, Ökobaudat, EPDs, GLEC und weitere. Zudem lassen sich bei Bedarf eigene Daten, Lieferantendaten oder kommerzielle Datenbanken flexibel ergänzen, um maßgeschneiderte Berechnungen zu ermöglichen.
✔️ KI-gestütztes Mapping für effiziente DatennutzungDurch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) werden relevante Emissionsfaktoren automatisch zugeordnet, was den Berechnungsprozess erheblich beschleunigt und vereinfacht.